[imc-presse] [Pressemitteilung] Protest gegen Verkaufsbesichtigung am 26.4. in der Eisenbahnstr. 48, Berlin

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Sat Apr 26 12:07:57 CEST 2008


„Wir bleiben alle!“
Kampagne für den Erhalt, Ausbau und das Erkämpfen von autonomen
Freiräumen
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0178 699 01 04
wba-oeffentlichkeit at riseup.net

Berlin, 26.4.08

An die Redaktionen

*Pressemitteilung*

Eine Kampagne kämpft gegen Gentrification und für den Erhalt und Ausbau
selbstorganisierter Freiräume

Am heutigen Samstag den 26.04.08 findet in der Eisenbahnstraße 48 in Berlin
Kreuzberg ein Zusammentreffen der besonderen Art statt. Dieses Haus soll
zwischen 15:00 und 17:00 Uhr kaufinteressierten Menschen zu einer Besichtigung
offen stehen.

Was das heißt ist leicht vorhersehbar. Kaufkräftige Investor_innen werden dieses
Haus nach dem Erwerb sanieren und attraktiv für Menschen mit höherem Einkommen
machen. Für die jetzigen Mieter_innen bedeutet das höhere Mieten, die sie sich
dann nicht mehr leisten können oder einen Rauswurf. Im schlimmsten Fall beides.
Für den heutigen Tag aber haben sich mehr kaufinteressierte Menschen angekündigt
als gedacht. Beim Kiezspaziergang am 19.04.08 durch die Stadtteile
Friedrichshain und Kreuzberg, die akut durch die Bauvorhaben des Projekts Media
Spree e.V. von eben diesen Aufwertungs- und Vertreibungsstrategien bedroht sind
machten Anwohner_innen der Eisenbahnstraße 48 auf den Verkauf ihres Hauses
aufmerksam. Betroffen sind hierbei Menschen, die zum Teil schon 40 Jahre dort
leben. Sie baten um Unterstützung und nun mobilisiert ein breites Bündnis
verschiedener Initiativen hierhin um Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen.
Diese Aktion reiht sich ein in eine längere Liste von widerständigen Aktionen
rund um Stadtentwicklung und Gentrification.

„Wir bleiben alle“ Eine Kampagne gegen den neoliberalen Zeitgeist

Diese Kampagne verfolgt insgesamt das Ziel, selbstorganisierte Freiräume zu
erhalten und zu erkämpfen. Sie möchte darüber hinaus das Thema
Stadtumstrukturierung in die öffentliche Diskussion bringen und versteht sich
als emanzipatorische Intervention in die Gesellschaft.

Daniel Negreanu von „Wir bleiben alle!“ erläutert dazu: „Das Thema Freiräume
spricht die ganze Gesellschaft an. Freiräume müssen nicht nur besetzte Häuser
sein. Überall wo sich Menschen bewusst den Zwängen der gesellschaftlichen
Verhältnisse entziehen, kann man von Freiräumen sprechen. Freiräume sind
zurzeit fast überall bedroht. Die Aufwertung ganzer Stadtteile lässt Räume für
andere Lebensentwürfe verschwinden, mehrere Projekte sind konkret in Gefahr.
Die mögliche Räumung des Hauses Rigaer Str. 94 ist nur ein Beispiel. Die
bereits vollzogene Räumung des Gemeinschaftsgartens „Rosa Rose“ in
Friedrichshain ein weiteres. Die erfolgreiche Verteidigung der Köpi ist daher
nicht das Ende des Kampfes um Freiräume. Wir wollen die ganze Stadt zum
Freiraum machen.“
Die „Wir bleiben alle!“- Kampagne basiert auf dem Prinzip des „Do It Yourself“
(D.I.Y.). Wer sich mit den Ideen der Kampagne identifizieren kann, ist Teil der
Kampagne. Somit steht auch die heute stattfindende Aktion unter diesem „Logo“.
Der Versuch, praktisch linke Politik auf der Straße mit den Bedürfnissen von
Mieterinnen und Mietern zu verbinden, verspricht eine breitere Vernetzung
untereinander und somit eine größere Möglichkeit der Gegenwehr in Masse und
Aktionsformen.

Mit einem Aufruf zu den Freiräume-Aktionstagen vom 27.05.08 bis 01.06.08 in
Berlin mobilisiert „Wir bleiben alle“ international zu Aktionstagen gegen
Stadtumstrukturierung und für den Erhalt und Ausbau selbstorganisierter
Freiräume.
Die ursprünglich für den Erhalt des Hausprojektes „Köpi“ geplanten Aktionstage
werden nun auf alle bedrohten Freiräume in der Stadt ausgeweitet. So heißt es
in dem Aufruf: „Auch wenn das Magazin ‚Der Spiegel’ nach dem Vertragsabschluß
der Köpi den Häuserkampf in Berlin für beendet erklärt hat, widersprechen wir
dem energisch: weiterhin sind durch sogenannte ‚Aufwertungsprozesse’ und der
damit im Zusammenhang stehenden Stadtumstrukturierung eine Vielzahl unserer
Freiräume bedroht.“

Einer „Organisation von oben“ stellen wir offensiv eine Selbstorganisation von
unten entgegen. Wir kämpfen dafür, dass Menschen auch ohne großen Geldbeutel,
Raum für ihre Gedanken, ihre Kreativität und ihre Individualität, bekommen und
auch in Zukunft halten können.

Kontakt:
0178 / 699 01 04
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Weitere Informationen: wba.blogsport.de
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