[imc-presse] [attac-d-presse] Attac, BUND und Germanwatch zu G8-Klimapolitik

Frauke Distelrath presse at attac.de
Wed May 30 12:49:23 CEST 2007


Pressemitteilung
Attac Deutschland
BUND
Germanwatch

Berlin, 30. Mai 2007


* Attac, BUND und Germanwatch fordern anspruchsvolle Vereinbarung zum
Klimaschutz
* Besser kein Abschluss bei G8-Gipfel als ein schlechter

Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), von
Attac Deutschland und Germanwatch haben am heutigen Mittwoch in Berlin
ihre klimapolitischen Forderungen an die G8 vorgestellt.

Die drei Organisationen forderten eine anspruchsvolle Verabredung der
G8-Staaten für einen wirksamen globalen Klimaschutz. Dazu gehören die
Anerkennung des so genannten Zwei-Grad-Zieles sowie eine Vereinbarung
zur Reduktion der CO2-Emissionen der G8-Staaten um 30 Prozent bis zum
Jahr 2020 und um 80 Prozent bis 2050 für die Industriestaaten.
Notwendig sei zudem eine Absichtserklärung, in der sich die acht
Staaten auf ein Aktionsprogramm verpflichten, um die Klimaschutzziele
zu erreichen. Für einen "klimapolitischen Verhandlungsbasar" sei es
definitiv zu spät. Besser sei kein Klimaabschlussdokument als ein
unzureichendes.

"Wir hoffen, dass sich die EU unter deutscher Führung im Hinblick auf
das Schlussdokument noch durchsetzen kann", sagte Gerhard Timm,
Geschäftsführer des BUND. Die US-Administration sei so früh wie noch
keine vor ihr zur "lame duck" geworden. "Die Welt kann aber nicht auf
Neuwahlen warten. Wir brauchen jetzt die richtige Politik", sagte
Timm. Das Zeitfenster zur Abwendung der Klimakatastrophe sei eng
bemessen. Der BUND-Geschäftsführer betonte, es gebe ermutigende
Signale aus den Schwellenländern, mehr für den Klimaschutz zu tun.

"Die G8-Regierungschefs stehen angesichts des nächsten UN-Klimagipfels
in Bali im Dezember vor der Frage, ob sich die einflussreichsten
Staaten der Welt das Privileg von klimaschädlichen Emissionen sichern
wollen oder ob sie zu ernsthaften Verhandlungen bereit sind", sagte
Klaus Milke, Vorsitzender von Germanwatch. Als ernsthaft sei ein
Abkommen zu bezeichnen, das den Klimawandel unter der
Großgefährungsschwelle von zwei Grad Temperaturanstieg begrenze. Ein
solches Klimaprotokoll für die Zeit nach 2012 müsse aber bis 2009 zu
Ende verhandelt sein, damit keine Lücke nach dem Kyoto-Protokoll
entsteht. "Wir drängen die deutsche Kanzlerin und G8-Präsidentin,
keinem Text zuzustimmen, der die Chance auf ein ernsthaftes Abkommen
untergräbt", so Klaus Milke.

Trotz der positiven deutschen Rolle im internationalen Kontext
gefährde die Bundesregierung ihre Glaubwürdigkeit durch ihre Energie-
und Klimapolitik im eigenen Land. Sven Giegold vom
Attac-Koordinierungskreis warf der Bundeskanzlerin Scheinheiligkeit
vor. Die von Merkel favorisierten "freien Weltmärkte" seien Teil des
Klimaproblems und nicht der Lösung. Auch die deutsche Rolle als
Klimavorreiter sei scheinheilig. "Wer 28 neue Kohlekraftwerke im Land
plant, ist ein Klimaheuchler und nicht -vorreiter", sagte Sven
Giegold. Zentraler Grund hierfür sei die Verflechtung zwischen den
Verschmutzerindustrien und der Politik. Dies gelte insbesondere für
die vier großen Energiekonzerne E.On, Vattenfall, EnBW und RWE. Sven
Giegold: "Klimapolitik braucht eine Trennung zwischen Wirtschaft und
Staat. Die Energiekonzerne müssen zerschlagen und entflochten werden."


Für Rückfragen:
* Dr. Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer, Tel. 0170-404 2897
* Klaus Milke, Germanwatch, Vorsitzender, 0172-407 2837
* Sven Giegold, Attac, Koordinierungskreis, Tel. 0163-595 7590


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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