[imc-presse] [attac-d-presse] G8-Finanzminister kapitulieren vor Heuschrecken

Frauke Distelrath presse at attac.de
Sun May 20 10:26:06 CEST 2007


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 20. Mai 2007


* G8 kapituliert vor Heuschrecken
* Auch bei Afrika Rücksichtnahme auf das große Geld

Die Ergebnisse des G8-Finanzministertreffens, das am Samstag bei
Potsdam zu Ende gegangen ist, zeigen nach Ansicht des
globalisierungskritischen Netzwerkes Attac erneut, wie die G8 Politik
im Interesse des großen Geldes macht. "Bei den Heuschreckenfonds -
auch Hedgefonds genannt - hat die G8 schlicht die Kernproblematik
verfehlt", sagte Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis.
Hedgefonds seien Geldmaschinen, die ohne Rücksicht auf Beschäftigung,
Umwelt, Soziales und Innovation nur den maximalen Profit für die
Shareholder im Sinn haben. "Sie sind die Inkarnation eines brutalen
Manchester-Kapitalismus unter globalisierten Bedingungen", sagte Peter
Wahl. Darüber jedoch schweige sich das am Samstag verabschiedete
Kommuniqué der acht Finanzminister aus.

Stattdessen sorgten sie sich um die Risiken für die Kreditgeber der
Heuschreckenfonds und die sich daraus ergebende Stabilitätsrisiken.
Dies sei zwar ein Teil der Problematik, so einseitig hervorgehoben
zeigt es aber, wessen Interessen die G8 vertrete: die der Banken und
des großen Geldes. Die geplante Selbstverpflichtung für Hedgefonds
schließlich sei lächerlich. "Der Fuchs soll selbst dafür sorgen, keine
Gänse mehr zu stehlen", so Wahl. "Das ist eine Kapitulation vor den
Heuschrecken."

Auch beim Thema Afrika zeigt sich nach Ansicht von Attac die
einseitige Interessenspolitik der G8. Ein solides Finanzsystem,
insbesondere eine effektive Steuerpolitik in Afrika, sei zwar
notwendig, sagte Peter Wahl. Der entscheidende Punkt der
Steuergerechtigkeit werde aber mit keinem Wort erwähnt. Dabei hat
Afrika den größten Zuwachs an Millionären weltweit. Allein 2005
wuchsen die Kapitalvermögen afrikanischer Millionäre um 51 Milliarden
Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel wie die gesamte
Entwicklungshilfe für die Region. "Diese riesigen Vermögen müssen
progressiv besteuert und damit zur Armutsbekämpfung herangezogen
werden", forderte Wahl.

Ausgeblendet werde in dem G8-Kommuniqué auch die Verantwortung der
Industrieländer für die Steuer- und Kapitalflucht der afrikanischen
Eliten. Peter Wahl: "Nummernkonten und Steuerparadiese müssen dicht
gemacht werden, wenn das viele Geld, das in Afrika vorhanden ist, für
Armutsbekämpfung eingesetzt werden soll."

Für Rückfragen:
* Peter Wahl, Attac-Koordinierungskreis, Tel.  0160-823 4377



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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