[imc-presse] [attac-d-presse] Attac begrüßt Scheitern der G4-Gespräche zur WTO

Frauke Distelrath presse at attac.de
Fri Jun 22 14:31:33 CEST 2007


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 22.  Juni 2007


* Attac begrüßt Scheitern der G4-Gespräche zur WTO
* Industrieländer verhandeln im Interesse der großen Konzerne

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac begrüßt das Scheitern der
G4-Gespräche über eine Fortsetzung der Verhandlungen der
Welthandelsorganisation (WTO). "Kein Ergebnis zu haben, ist besser als
ein schlechtes Ergebnis. Die so genannte Doha-Entwicklungsrunde war
von Anfang an eine Mogelpackung", sagte Peter Wahl vom
Attac-Koordinierungskreis.

Das Platzen der Gespräche zeige, dass die Industrieländer nicht zu
ernsthaften Kompromissen bereit seien. "Nach wie vor stellen die
reichen Länder die Interessen ihrer großen Konzerne und
Industrieverbände  über Armutsbekämpfung und Entwicklung", sagte Peter
Wahl. Auf ihrer Agenda stehe vor allem der freie Zugang zu den Märkten
in der Dritten Welt.

Die in Potsdam ursprünglich bis Samstag geplante Gesprächsrunde der
Handelsminister von Brasilien, Indien sowie der USA und der
Europäischen Union (G4) zur weiteren Liberalisierung des Welthandels
ist am Donnerstag geplatzt. Brasilien und Indien kündigten ihren
Ausstieg an. Die USA und EU seien nicht bereit, ihre massiven
staatlichen Exporthilfen für Agrarprodukte angemessen zu reduzieren.
Seit 2001 versuchen die Mitglieder der WTO, in der nach der Hauptstadt
von Katar benannten Doha-Runde den Welthandel stärker zu
liberalisieren. Die Verhandlungen sollten ursprünglich schon 2004
abgeschlossen sein.

Aus Sicht von Attac eröffnet das Scheitern der Gespräche Spielräume
für eine Neuordnung des Welthandels, die sich stärker an den
Interessen des Südens orientiert. "Das Platzen der Gespräche bietet
nun eine Chance für eine grundlegend andere Welthandelspolitik. Dazu
gehören ganz andere Handelsregeln, die sich an Umwelt und Entwicklung,
an Arbeits- und Menschenrechten ausrichten," sagte Peter Wahl. Die
Krise der Welthandelsorganisation dürfe jedoch nicht darüber
hinwegtäuschen, dass die WTO-Verträge als mächtiges Instrument
neoliberaler Globalisierung bestehen bleiben. Wahl: "Die bestehenden
Abkommen wirken sich weiter negativ aus für Umwelt, Entwicklung und
soziale Gerechtigkeit."

Für Rückfragen:
* Peter Wahl, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0160-823 4377



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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