[imc-presse] [attac-d-presse] Protest gegen Klimalügen

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Aug 20 12:25:09 CEST 2007


Pressemitteilung
Attac Deutschland
BUND-Jugend
Grüne Jugend
Noya
Robin Wood
20. August 2007


* Protest-Aktion: "Stoppt die Klimaheuchelei"
* Junge Aktivisten verstricken Kanzleramt in Kilometer lange Lügen

Mit einer phantasievollen Aktion haben Aktivistinnen und Aktivisten
von Attac, der BUND-Jugend, der Grünen Jugend, des
globalisierungskritischen Netzwerkes Noya und von Robin Wood am
heutigen Montag in Berlin gegen die Klimaheuchelei von Politik und
Wirtschaft protestiert. Die jungen Frauen und Männer spannten um das
gesamte Kanzleramt ein mehr als einen Kilometer langes Seil, auf dem
die Klimaschutzlügen der Bundesregierung zu lesen waren. Mehrere
tausend Menschen hatten in den Monaten zuvor bei verschiedenen
Anlässen - wie etwa den G8-Protesten - Stofffetzen beschriftet und zu
dem Seil verknotet.

Hintergrund der Aktion ist das heutige Treffen von Bundeskanzlerin
Angela Merkel mit Franz Müntefering, Kurt Beck und Edmund Stoiber in
Berlin, um die Kabinettsklausur der Bundesregierung vorzubereiten.
Dort soll auch ein neues Klimaschutzprogramm diskutiert werden.

"Wir lassen die Politikerinnen und Politiker nicht mehr mit lauen
Klimaschutzversprechen davon kommen und haben sie deshalb mit ihren
eigenen Klimalügen umwickelt", sagte Nadine McNeil von der Grünen
Jugend. "Wir fordern die Bundesregierung auf, sich für eine Revolution
in der Energiewirtschaft einzusetzen, um unsere Energie spätestens bis
2050 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen."
Dieses Ziel sei dann realistisch, wenn massiv in energieeffizientere
Technologien investiert werde. "Stattdessen werden in Deutschland
weiter Kohlekraftwerke gebaut und Millionen für die
Hochrisikotechnologie Atomkraft verschleudert, die - anders als
behauptet - keinesfalls C02-neutral ist", sagte Nadine McNeil.

Hanna Poddig von Robin Wood kritisierte das in der vergangenen Woche
veröffentlichte Eckpunktepapier für ein neues Klima- und
Energieprogramm. Es lasse wichtige Themen vollkommen unbeachtet.
Notwendig sei eine Ökologisierung der Landwirtschaft, die global
gesehen 15 Prozent der Treibhausgase verursacht. "Die
Massentierhaltung muss abgeschafft und die konventionelle
Landwirtschaft komplett auf Ökolandbau umgestellt werden." Hannah
Poddig forderte die Bundesregierung auf, sich auf internationaler
Ebene konsequent für einen Stopp der Rodungen von Tropenwäldern
einzusetzen und die Einfuhr von Tropenholz aus illegalen Quellen
sofort zu unterbinden. Die Abholzungen sind für ein Fünftel der
globalen Emissionen verantwortlich.

Chris Methmann vom Attac-Koordinierungskreis sprach sich für eine
radikale Wende in der Verkehrspolitik aus. "Billigflieger gehören in
die Vergangenheit. Wir setzen uns für eine Besteuerung des
Flugverkehrs sowie den Ausbau der Bahn und des öffentlichen
Nahverkehrs ein", sagte er. Die Deutsche Bahn zu privatisieren, sei
umwelt- wie sozialpolitisch untragbar. Bereits heute trage die
Allgemeinheit die Kosten für den Privatisierungskurs der Bahn: Seit
1994 wurden 180.000 Stellen abgebaut und 5.000 Kilometer Strecke
stillgelegt. "Wäre es Angela Merkel wirklich ernst mit dem
Klimaschutz, müsste sie sich für eine verbesserte Bahn in öffentlicher
Hand einsetzen", sagte Chris Methmann.

Gemeinsam appellierten die jungen Aktivisten an die Bundesregierung,
dafür zu sorgen, dass Deutschland die behauptete "Klimavorreiterrolle"
auch tatsächlich einnimmt und die CO2-Emissionen bis 2050 um 80
Prozent reduziert. Chris Methmann: "Für den jetzigen Klimawandel sind
vor allem die Industrieländer verantwortlich - unter den Folgen leiden
vor allem die Menschen in den armen Ländern. Globale Gerechtigkeit und
Klimaschutz gehören untrennbar zusammen."

Für Rückfragen und Interviews:
* Chris Methmann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0163 - 260 5153
* Hanna Poddig, BUND-Jugend, Tel. 0175 - 976 7027
* Nadine McNeil, Grüne Jugend, Tel. 0177 - 566 5382



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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