[Pressemitteilung] NATO-Gipfel-Gegner unzufrieden mit Verhandlungsergebnis über Protestcamps. Platz muß in 4 Wochen feststehen.
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Di Jan 13 13:56:21 CET 2009
Résistance des deux rives
Pressemitteilung vom 13.1.09
NATO-Gipfel-Gegner unzufrieden mit Verhandlungsergebnis über Protestcamps.
Platz muss in 4 Wochen feststehen.
Heute Vormittag trafen sich VertreterInnen des Anti-NATO-Bündnisses
résistance des deux rives mit dem zuständigen Bearbeiter des
Regierungspräsidiums Karlsruhe Herrn Beyer, um über die Festlegung des
Platzes für ein auf deutscher Seite liegendes Protestcamp in Kehl zu
verhandeln. Schon im Dezember wurden die von der Campvorbereitungsgruppe
gewünschten Plätze per Email bekanntgegeben. Es wurde um rechtzeitige
Rückmeldung vorhandener Bedenken und andere Platzvorschläge gebeten. In
der Antwortmail des Regierungspräsidiums wurde lediglich der Termin
bestätigt, Bedenken zu den vorgetragenen Plätzen wurden nicht
geäußert.
"Bei dem Treffen mussten wir erstaunt feststellen, dass unsere Vorschläge
mit der lapidaren Bemerkung vom Tisch gefegt wurden, stadtnahe Plätze
kämen nicht in Frage, weil die Bevölkerung dadurch beeinträchtigt und
belästigt würde. Die Tatsache, dass weite Teile der Innenstadt und der
Hafen für die Bevölkerung gresperrt sind, wird von den Behörden dagegen
einfach so hingenommen,"so Evi Woisetschläger vom Campvorbereitungsbündnis
résistance des deux rives.
Der heute vom RP eingebrachte Vorschlag ein Camp bei Goldscheuer südlich
von Kehl, ca. 8 km vom nächsten Bahnhof entfernt, zu errichten, wird den
Bedürfnissen der Protestierenden nicht gerecht.
"Wenn die Demonstrierenden den halben Tag damit verbringen müssen, um
überhaupt zu den Orten des Protestes zu gelangen, wird dieser Campplatz
nicht angenommen", so Woisetschläger
"Der Platz ist einfach zu weit weg, von einem leeren Camp hat niemand
etwas."
"Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun, wenn man für die NATO den roten
Teppich ausrollt und die GipfelgegnerInnen in die Pampa verbannt!", empört
sich Mitstreiterin Anne Goergens von résistance des deux rives.
Bei dem Gespräch waren sich beide Seiten einig, dass selbst ein
Shuttleservice aufgrund mangelnder finanzieller und logistischer
Umnsetzbarkeit keine Lösung darstellt.
Enttäuscht zeigen sich die Nato-Gegner über die schleppende
Kooperationswilligkeit der Behörden.
"Schon seit Ende Oktober versuchen wir, Kontakt aufzunehmen, um
Planungssicherheit bezüglich der Camporganisation zu bekommen. ", sagt
Woisetschhläger. "Es sind nicht einmal mehr 3 Monate bis zum Gipfelereignis
und Berge zu erledigender Arbeit warten auf uns. Wir möchten unseren Teil
dazu beitragen, dass der Protest möglichst reibungslos verläuft, und so
die Belastungen für die Kehler Bürger und Bürgerinnen gering bleiben. Das
funktioniert aber nur, wenn es direkt in Kehl ein gut organisiertes Camp
gibt."
"In gut 4 Wochen findet die internationale Anti-Nato-Aktionskonferenz in
Strasbourg statt, die über mögliche Standorte der Camps entscheidet.
Definitiv. Und bis dahin muss eine gute Lösung gefunden und innerhalb der
Szene mit allem Für und Wider abgewogen werden", macht Goergens deutlich,
dass die Zeit für Verhandlungen mit Behörden wirklich knapp bemessen ist.
Wir fordern von den Behörden zeitnah einen realistischen Platzvorschlag.
Mit der Aussage, in der Stadt sei ein Camp nicht möglich, lassen wir uns
nicht abspeisen. Wer Gipfel und Polizei beherbergen kann, muss auch eine
angemessene Fläche für den Protest zur Verfügung stellen.
Die angebliche Lärmbelästigung eines Camps beeinträchtigt doch die
Bevöllkerung weitaus weniger als die Sperrung der halben Innenstadt", so
Anne Goergens abschließend.
Résistance des deux rives, Telefonkontakt: 0152-01430544