[Pressemitteilung] G8: Aktionstag globale Landwirtschaft am 3. Juni in Rostock

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Di Mai 29 19:44:44 CEST 2007


Pressemitteilung Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft, 29. Mai 2007 

Aktionstag globale Landwirtschaft am 3. Juni in Rostock 

Am 3. Juni organisieren wir, das Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft, im 
Rahmen der Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm den Aktionstag 
globale Landwirtschaft in Rostock und Umgebung. Mit Aktivistinnen und 
Aktivisten aus aller Welt protestieren wir an diesem Tag mit vielfältigen 
Aktionen zwischen Rostock und dem Agro-Bio-Technikum in Groß Lüsewitz 
gegen Gentechnik in der Landwirtschaft. Gentechnisch verändertes Saatgut 
und Pflanzen (GVO) bergen große soziale und ökologische Risiken. Trotzdem 
versuchen die G8-Staaten, im Interesse von Agrarkonzernen wie Monsanto oder 
Bayer, GVOs gegen den Willen der Mehrheit der Landwirte und KonsumentInnen 
voranzutreiben. 

"30 Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen von Hunger und 
Unterernährung" erklärt Ulrike Wolter die Wichtigkeit des Themas globale 
Landwirtschaft. "Der Anbau von GVOs führt erwiesenermaßen zu mehr Armut 
und Hunger". Erzwungene Marktöffnungen für Agrarprodukte durch 
Freihandelsabkommen, Preisdiktate und Exportsubventionierung zerstören 
systematisch die Existenzgrundlagen unzähliger Kleinbauern und 
 -bäuerinnen. "Auch gegen diese, von den G8-Staaten propagierten 
neoliberalen Strukturen, wird mit dem Landwirtschafts-Aktionstag 
protestiert", so Wolter. 

Ein massives Problem stellt auch die Stärkung von Patent- und anderen 
"geistigen Eigentumsrechten" durch die G8 dar. Thomas Janoschka vom 
Aktionsnetzwerk beschreibt wie "mit geistigen Eigentumsrechten global 
agierende Biotech-Konzerne aus den Industriestaaten sich Saatgut und 
genetische Ressourcen privatisieren und so versuchen, die Kontrolle über 
die Produktion von Nahrungsmitteln zu gewinnen." 

Entgegen der Gipfelrhetorik der Hunger- und Armutsbekämpfung verfolgen die 
G8-Länder eine zerstörerische Agrar- und Fischereipolitik, und planen mehr 
Freihandelsabkommen. Diese neoliberale, kapitalistische Politik führt zu 
massiver Vertreibung der ländlichen Bevölkerung, zu mehr Hunger und zu 
rasant wachsender Ungleichheit. Zusätzlich führt die industrialisierte 
Landwirtschaft mit Massentierhaltung und Monokulturen zur Zerstörung der 
natürlichen Ressourcen wie Böden, Wasser und biologischer Vielfalt. Die 
großen transnationalen (Agrar-) Konzerne profitieren davon. 

"In Solidarität mit den weltweit wachsenden Kämpfen von Kleinbauern und 
Bäuerinnen, LandarbeiterInnen, Landlosen und Indigenen, die sich gegen die 
Enteignung ihres Landes, ihres Saatgutes und ihrer Rechte kämpfen und sich 
für Ernährungssouveränität im Norden und im Süden einsetzen, rufen wir 
alle", so Janoschka, "zur Teilnahme am Landwirtschafts-Aktionstag auf. 
Schließlich sind Nahrungsmittel und damit die Landwirtschaft die 
Lebensgrundlage für uns alle." 

Der Landwirtschafts-Aktionstag mit VertreterInnen von Kleinbauernverbänden, 
Landarbeiterorganisationen und genkritischen Netzwerken aus Nord und Süd 
(Via Campesina, Conféderation Paysanne, etc.) teilt sich in drei Teile: 

Demonstration von der Uni Rostock zum Neuen Markt: 10.00 Uhr Vorprogramm
11.30 Uhr Demo-Beginn
12.30 Uhr Abschlusskundgebung 

Rallye von Rostock nach Groß Lüsewitz 13.30 Uhr Start der Rallye am Neuen 
Markt
vorbei an verschiedenen Stationen
mit Infos und kreativen Aktionen zu verschiedenen Themen 

Kundgebung und Dorffest in Groß Lüsewitz ab 13.00 Uhr Bunter Protest gegen 
das hier ansässige
Agro-Bio-Technikum und dessen umstrittene Genforschung und Freilandversuche.
Kundgebung, Bühnenprogramm, Info-, Aktions- und Essstände, 
Straßentheater, Spiele, Musik u.v.m. 

Kontakt: Thomas Janoschka, 0162-1548890