[Pressemitteilung] G8: Schäuble verbreitet Falschmeldungen zum Demo-Verbot
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Mo Mai 21 00:36:54 CEST 2007
Gipfelsoli Infogruppe
Pressemitteilung
21. Mai 2007
*Demonstrationsverbot 3 Kilometer außerhalb des Zauns*
"BAO Kavala" halluziniert Angriffe mit "modernen Waffen"
Über die Presse verbreitet Bundesinnenminister Schäuble am 20. Mai die
Meldung, "Demonstranten müssen 200 Meter Abstand zum Zaun halten". "Niemand
werde daran gehindert, seine Meinung zu sagen", so Schäuble weiter.
"Damit wird das beispiellose Demonstrationsverbot in der Geschichte der
Bundesrepublik bagatellisiert", kritisiert Hanne Jobst von der Gipfelsoli
Infogruppe. Zwar soll tatsächlich ein Abstand von 200 Metern bis zum Zaun
eingehalten werden, der bereits 3 Kilometer vom Tagungshotel entfernt ist.
Das Demonstrationsverbot verdoppelt sich in der "heißen Phase" allerdings
um weitere 3 Kilometer außerhalb des Zauns.
In der Zeit vom 5. bis 9. Juni, also während der Hauptphase der Proteste,
soll jeder Protest bis 6 Kilometer vom Hotel in Heiligendamm auf Distanz
gehalten werden. In einem Viereck zwischen den Ortschaften Kühlungsborn,
Bad Doberan, Kröpelin und Nienhagen sind bisher alle Aufzüge verboten.
Die Polizeibehörde "Kavala" behauptet, der Tagungsort könne mit "modernen
Waffen" mit einer "hohen Reichweite und Treffsicherheit" angegriffen werden.
Hierfür würde nun ein "breiterer Korridor" von 6 Kilometern benötigt. Ein
allgemeiner "polizeilicher Notstand" müsse vermieden werden.
Für die Verbote der Versammlungen werden sogenannte "Gefahrenprognosen" des
BKA zugrundegelegt. Keine deutsche Sicherheitsbehörde vermutet allerdings
derzeit einen Angriff mit Raketen oder ähnlichen Waffen.
"Schäuble und der Chef des BKA, Ziercke, wollen der Versammlungsbehörde
Schützenhilfe für das Demo-Verbot liefern", vermutet Jobst. In
Wirklichkeit gehe es den Behörden darum, den linken Protest zu verhindern
und in der Öffentlichkeit zu delegitimieren. "Wir sind es gewöhnt dass
hierzu Falschmeldungen verbreitet werden".
Die Kritik am Demonstrationsverbot zieht sich durch alle Spektren der
Gesellschaft. Die Anmelder des Sternmarschs am 7. Juni haben eine Klage beim
Verwaltungsgericht Schwerin eingereicht. Weitere Klagen anderer
Versammlungsanmelder folgen in der nächsten Woche.
Kontakt: 0160/ 95314023
[Gipfelsoli Infogruppe]
Hintergrund:
* Schäuble im ZDF:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/21/0,3672,5515061,00.html
* Karte des Demonstrationsverbots:
http://www.gipfelsoli.org/rcms_repos/images/22/allgemeinverfuegung.jpeg
* Begründung des Demonstrationsverbots:
http://www.gipfelsoli.org/Repression/1701.html
* Einzelheiten der Klage des Sternmarsch-Bündnis:
http://gipfelsoli.org/Presse/1856.html