[Pressemitteilung] Polizei behindert Camplösungen

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Mo Mär 5 14:46:54 CET 2007


Verhandlungsgruppe für Camps für den Protest gegen den G8 Gipfel
Bad Doberan den 5.3.07 

Pressemitteilung 


Polizei behindert Camplösungen zwischen G8-Protest und Kommunen 


Im Rahmen der seit Monaten geführten Verhandlungen zwischen 
Kommunalpolitikern und G8 Protestbewegung zwecks Bereitstellung von 
Campflächen fand heute ein weiteres Gespräch zwischen Birgit Schwebs und 
Dieter Rahmann von der Camp07-Verhandlungsgruppe mit dem leitenden 
Verwaltungsangestellten, Herrn Theiss vom Amt Bad Doberan Land, sowie Herrn 
Hofer und Frau Dasenbrock vom Ordnungsamt statt. 


Als Ergebnis des Gespräches faßt Dieter Rahmann zusammen: "Es zeigt sich 
immer mehr, dass aufgrund der an den Haaren herbeigezogenen 
Sicherheitsbedürfnisse der Polizei einvernehmliche Lösungsansätze für 
Camps zwischen Protestbewegung und kommunalpolitischen Repräsentanten 
blockiert werden". 


Konkret ging es um eine mehrere Hektar große Fläche im Gewerbegebiet 
Reddelich. Es ist im Besitz der Gemeinde Reddelich, wird derzeit nicht 
genutzt, hat Wasser- und Stromanschlußmöglichkeiten, und könnte auch, so 
Rahmann, aufgrund der nicht allzu weiten Entfernung von den Orten des 
Protestes für einen großen Teil der Protestbewegung als mögliche 
Campfläche genutzt werden. 


Das Problem bei der Sache ist die Polizei. Gegenüber dem leitenden 
Verwaltungsangestellten des Amtes, Herrn Theiss, sagte die Polizei dass sie 
auf dieser Fläche kein Camp dulden will. Sie benötige diese Freiflächen 
für die polizeiliche Infrastruktur.
Herr Theiss versprach der Verhandlungsgruppe, dass diese Fläche aus seiner 
Sicht für ein Protestcamp zur Verfügung gestellt werden könnte, wenn die 
Polizei auf dessen Nutzung verzichten würde. "Wir haben insgesamt wenige 
öffentliche Flächen, über die wir verfügen können und es ist während 
des G 8 ein großer Bedarf an Flächen, daher wird dieses Gelände für den 
G8 zur Verfügung gestellt und zwar entweder für die Polizei oder für den 
Protest", äußerte Herr Theiss im Gespräch. 


"Dass die Polizei angeblich ein Interesse an einer Unterbringung der 
Demonstranten in Camps hat, erscheint vor diesem Hintergrund inzwischen kaum 
mehr glaubwürdig", so Rahmann. "Die Polizei kann nicht einfach jede 
x-beliebige Freifläche unter Beschlag nehmen". 


Im übrigen wurde von der Polizei gegenüber der Verhandlungsgruppe noch vor 
einer Woche signalisiert, dass mögliche Campbereiche, die auf der von der 
Polizei selbst gesteckten Grenze ihres "Maßnahmenbereiches" liegen, einer 
Einzelfallprüfung unterzogen werden. Das Gewerbegebiet Reddelich liegt 
genau auf dieser Grenze. 


Für Verhandlungslösungen wird es nun äußerst eng, so Rahmann. Am 
Wochenende wird die Camping AG auf ihrer Vollversammlung im Lichte der 
Verhandlungsergebnisse über das weitere Vorgehen entscheiden.
Am Mittwoch gibt es noch ein Gespräch mit Bürgermeister Polzin von Bad 
Doberan, der nach eigenen Aussagen den Termin so spät gelegt hat, weil er 
der Verhandlungsgruppe nicht mit leeren Händen gegenübertreten wolle.
"Wir sind gespannt, was er uns für Flächen anbieten wird", so die 
Verhandlungsgruppe. Vielleicht gibt es ja noch eine Lösung bis zum 
Wochenende. 


Umso unverständlicher wurde die beiläufige Information aufgenommen, dass 
es erst in der Woche vom 19.3 - 23.3 die vom Landkreis anvisierten 
Behördengespräche über mögliche Campflächen in den Kommunen gibt. 
Offensichtlich sind sich die politischen Repräsentanten des Landkreises der 
Problemlage überhaupt nicht bewußt, wenn sie erst 6 Wochen nach dem Termin 
zwischen Landrat und Verhandlungsgruppe diesen Termin durchführen. "Viel zu 
spät", so die Verhandlungsgruppe. 


Inzwischen melden sich erste Stimmen, wie am Wochenende auf dem 
Protestvorbereitungs-Kongress des dissent+x Spektrums in Hamburg, die die 
Verhandlungsgruppe zum Abbruch der Verhandlungen auffordern: Bislang seien 
keine Ergebnisse erzielt worden, die Kraft solle besser in die Vorbereitung 
der Besetzung von öffentlichen Flächen gesteckt werden. 


Kontakt:
Dieter Rahmann 0381-3758070 und 0179-6268785
Birgit Schwebs 0172-5999134 


-------------- nächster Teil --------------
Verhandlungsgruppe für Camps für den Protest gegen den G8 Gipfel
Bad Doberan den 5.3.07

Pressemitteilung

Polizei behindert Camplösungen zwischen G8-Protest und Kommunen

Im Rahmen der seit Monaten geführten Verhandlungen zwischen Kommunalpolitikern und G8 Protestbewegung zwecks Bereitstellung von Campflächen fand heute ein weiteres Gespräch zwischen Birgit Schwebs und Dieter Rahmann von der Camp07-Verhandlungsgruppe mit dem leitenden Verwaltungsangestellten, Herrn Theiss vom Amt Bad Doberan Land, sowie Herrn Hofer und Frau Dasenbrock vom Ordnungsamt statt.

Als Ergebnis des Gespräches faßt Dieter Rahmann zusammen: "Es zeigt sich immer mehr, dass aufgrund der an den Haaren herbeigezogenen Sicherheitsbedürfnisse der Polizei einvernehmliche Lösungsansätze für Camps zwischen Protestbewegung und kommunalpolitischen Repräsentanten blockiert werden". 

Konkret ging es um eine mehrere Hektar große Fläche im Gewerbegebiet Reddelich. Es ist im Besitz der Gemeinde Reddelich, wird derzeit nicht genutzt, hat Wasser- und Stromanschlußmöglichkeiten, und könnte auch, so Rahmann, aufgrund der nicht allzu weiten Entfernung von den Orten des Protestes für einen großen Teil der Protestbewegung als mögliche Campfläche genutzt werden.

Das Problem bei der Sache ist die Polizei. Gegenüber dem leitenden Verwaltungsangestellten des Amtes, Herrn Theiss, sagte die Polizei dass sie auf dieser Fläche kein Camp dulden will. Sie benötige diese Freiflächen für die polizeiliche Infrastruktur. 
Herr Theiss versprach der Verhandlungsgruppe, dass diese Fläche aus seiner Sicht für ein Protestcamp zur Verfügung gestellt werden könnte, wenn die Polizei auf dessen Nutzung verzichten würde. "Wir haben insgesamt wenige öffentliche Flächen, über die wir verfügen können und es ist während des G 8 ein großer Bedarf an Flächen, daher wird dieses Gelände für den G8 zur Verfügung gestellt und zwar entweder für die Polizei oder für den Protest", äußerte Herr Theiss im Gespräch.
 
"Dass die Polizei angeblich ein Interesse an einer Unterbringung der Demonstranten in Camps hat, erscheint vor diesem Hintergrund inzwischen kaum mehr glaubwürdig", so Rahmann. "Die Polizei kann nicht einfach jede x-beliebige Freifläche unter Beschlag nehmen". 

Im übrigen wurde von der Polizei gegenüber der Verhandlungsgruppe noch vor einer Woche signalisiert, dass mögliche Campbereiche, die auf der von der Polizei selbst gesteckten Grenze ihres "Maßnahmenbereiches" liegen, einer Einzelfallprüfung unterzogen werden. Das Gewerbegebiet Reddelich liegt genau auf dieser Grenze.

Für Verhandlungslösungen wird es nun äußerst eng, so Rahmann. Am Wochenende wird die Camping AG auf ihrer Vollversammlung im Lichte der Verhandlungsergebnisse über das weitere Vorgehen entscheiden. 
Am Mittwoch gibt es noch ein Gespräch mit Bürgermeister Polzin von Bad Doberan, der nach eigenen Aussagen den Termin so spät gelegt hat, weil er der Verhandlungsgruppe nicht mit leeren Händen gegenübertreten wolle. 
"Wir sind gespannt, was er uns für Flächen anbieten wird", so die Verhandlungsgruppe. Vielleicht gibt es ja noch eine Lösung bis zum Wochenende.

Umso unverständlicher wurde die beiläufige Information aufgenommen, dass es erst in der Woche vom 19.3 - 23.3 die vom Landkreis anvisierten Behördengespräche über mögliche Campflächen in den Kommunen gibt. Offensichtlich sind sich die politischen Repräsentanten des Landkreises der Problemlage überhaupt nicht bewußt, wenn sie erst 6 Wochen nach dem Termin zwischen Landrat und Verhandlungsgruppe diesen Termin durchführen. "Viel zu spät", so die Verhandlungsgruppe. 

Inzwischen melden sich erste Stimmen, wie am Wochenende auf dem Protestvorbereitungs-Kongress des dissent+x Spektrums in Hamburg, die die Verhandlungsgruppe zum Abbruch der Verhandlungen auffordern: Bislang seien keine Ergebnisse erzielt worden, die Kraft solle besser in die Vorbereitung der Besetzung von öffentlichen Flächen gesteckt werden. 

Kontakt:
Dieter Rahmann 0381-3758070 und 0179-6268785
Birgit Schwebs 0172-5999134