[Pressemitteilung] 22.1.2007 "G8-Kritiker treffen Kommunalpolitiker"
Gipfelsoli Infogruppe
gipfelsoli-presse at lists.nadir.org
Mo Jan 22 10:09:15 CET 2007
Pressemitteilung Gipfelsoli Infogruppe
22. Januar 2007
G8-Kritiker treffen Kommunalpolitiker
„Kavala“ verunsichert G8-Kritiker, Bürger und Stadtverwaltung
Im Januar haben Veranstaltungen und Treffen von Kritikern des G8-Gipfels mit
Lokalpolitikern in Bad Doberan und Kühlungsborn stattgefunden. Die
Zusammenkünfte ergaben sich aus der seit über einem Jahr gewachsenen
Zusammenarbeit zwischen der Linkspartei Bad Doberan, der G8-Infotour, attac
und der Gipfelsoli Infogruppe. Mit dabei auch „Camping07“. Die nicht
kommerzielle Gruppe baut die Infrastruktur für die 10-15.000 rund um Bad
Doberan erwarteten Camp-Teilnehmer auf.
Neben der Teilnahme an der Landesvorstandssitzung der Linkspartei zum
G8-Gipfel trafen sich die G8-Kritiker letzte Woche auf Einladung der
Stadtverordnetenvorsteherin Anke Bitter (Linkspartei.PDS) mit Bürgermeister
und Vorsitzenden der Fraktionen Bad Doberans.
Bürgermeister Hartmut Polzin (SPD) bedauerte, dass Bad Doberan über keine
Flächen in der von Camping07 gesuchten Größenordnung verfüge. Man werde
aber die Unterstützung für kleinere Camps oder geplante „Infopunkte“
prüfen. Auch über einen höheren Takt des öffentlichen Nahverkehrs würde
nachgedacht. Nach der Groß-Demonstration gegen G8 am 2. Juni in Rostock
müssen mehrere Tausend Menschen zu den Camps in die Nähe Bad Doberans
gelangen.
Kommunalpolitiker Bad Doberans wollen mehr Bemühungen zur Platzsuche im
Landkreis unternehmen. Hierfür werden Gespräche mit Bürgermeistern der
Anrainerkommunen geführt.
Nicht interessiert an der Diskussion war die CDU-Fraktion, sie blieb dem
Austausch im Rathaus demonstrativ fern. In einem Schreiben erklärte der
Vorsitzende Horst Gühler, er wolle sich gar nicht mit G8-Kritikern
unterhalten. Stattdessen bezöge er seine Informationen lieber vom Chef der
Sonderkommission „Kavala“. Dabei hatte der ehemalige CDU-Abgeordnete
Husar (parteilos) ein solches Treffen befürwortet. Ein entsprechendes
Schreiben richtete er nach dem Besuch einer G8-kritischen Veranstaltung
vergangenen Sommer an die Stadtverordnetenvorsteherin.
„Kavala“ steht in der Kritik von Gipfelgegnern, aber auch
Kommunalvertretern. Bürgermeister Polzin bemängelte, dass nicht einmal
geklärt sei ob Bad Doberan während des G8 für alle – Touristen und
Demonstranten – zugänglich sei. Knut Abramowski, Chef von „Kavala“,
macht anscheinend in öffentlichen und Flur-Gesprächen widersprüchliche
Angaben.
Offenkundig wurde die fehlende Planungssicherheit durch unzureichende
Informationspolitik der Polizei. Informationsveranstaltungen mit
„Kavala“ beschränken sich auf den Verlauf des Zauns, noch nicht
präzisierbare Verkehrsbehinderungen oder die Frage der Erstattung von
Schäden.
Wie aber soll die Stadt Bad Doberan Kritik und Protest unterstützen,
solange „Kavala“ Einsatzplanungen geheim hält, etwaige Infopunkte oder
Camps womöglich gar nicht zu erreichen wären? Polzin freute sich, dass
G8-Kritiker sich um Aufklärung bemühen.
Auch Kühlingsborn ist grundsätzlich bereit, den Protest zu unterstützen.
Man brauche aber mehr Information über die Polizeiplanung, so
Bürgermeister Rainer Karl (CDU). Kühlungsborn verfüge über wenig
Ländereien mit mehreren Hektar, höchstens westlich der Stadt. Diese seien
aber weit entfernt von Heiligendamm und damit eher uninteressant für die
Protest-Camps.
„Die Bundesregierung kümmert sich um die G8, dann müssen wir uns um die
Demonstranten kümmern“, erklärte ein Stadtverordneter unwidersprochen.
Es wird im Februar und März weitere Informationsveranstaltungen und Treffen
mit G8-Kritikern geben. Geplant wird auch eine größere Veranstaltung in
Saanitz am 9. März. Neben aktuellen Informationen zum Gipfelprotest liegt
der Focus auf Gentechnik.
[Gipfelsoli Infogruppe]
---
Gipfelsoli -- Meldungen über globalisierte Solidarität und die Proteste
gegen unsolidarische Globalisierung
Die Gipfelsoli Infogruppe wurde anläßlich der Festnahmen und Repression
während des G8-Gipfels 2001 in Genua gegründet. Die Gruppe hatte
Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland und anderen Ländern gemacht.
Die Arbeit von Gipfelsoli materialisiert sich am deutlichsten im -
unregelmäßig erscheinenden - Newsletter: Über diesen Verteiler werden
Nachrichten zu Gipfelevents verschickt. Ankündigungen, Mobilisierungen,
Berichte über Repression, Gerichtsverfahren, aber auch inhaltliche
Debattenbeiträge. Schwerpunkte des Newsletters sind Genua und Heiligendamm.
Gipfelsoli Infogruppe
Glocal Office
Mariannenplatz 2
10997 Berlin
www.gipfelsoli.org
Telefon: 0160/ 953 14 023 oder 030/ 4098 5406 (nur mittwochs!)
Adam Jones, Andrea Brigante, Kimmie Cliff, Matthias Monroy
Kontakt Presse: presse at gipfelsoli.org
Kontakt Web-Projekt: gipfelsoli at nadir.org
Newsletter: https://lists.nadir.org/mailman/listinfo.cgi/gipfelsoli-l
Presseverteiler:
https://lists.nadir.org/mailman/listinfo.cgi/gipfelsoli-presse
Feeds zu den Themen
Newsletter Heiligendamm: http://www.gipfelsoli.org/feeds/rss2/5
Pressemitteilungen: http://www.gipfelsoli.org/feeds/rss2/13
Repression: http://www.gipfelsoli.org/feeds/rss2/15
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname : Pressemitteilung_Gipfelsoli_Infogruppe_070122.pdf
Dateityp : application/octet-stream
Dateigröße : 413576 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
URL : /pipermail/gipfelsoli-presse/attachments/20070122/22203b97/attachment-0001.obj