[Pressemitteilung] "Gipfelgegner kritisieren Privatisierung Heiligendamms"
Gipfelsoli Infogruppe
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Mo Dez 4 17:15:02 CET 2006
5. Dezember 2006
Gipfelsoli Infogruppe:
Weniger Privilegien für Jagdfeld und G8
Heiligendamm muß öffentlich zugänglich bleiben
Gipfelgegner kritisieren Privatisierung Heiligendamms
Am Mittwoch findet in Bad Doberan die turnusmäßige
Stadtvertreterversammlung statt. Tagesordnungspunkt: Der Verzicht auf den
Stichweg zwischen Bahnhof und Strand in Heiligendamm. So jedenfalls wünscht
es die „Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm“ (ECH). Die ECH verwaltet
den Beteiligungsfonds des Hotels Heiligendamm für FUNDUS. Betrieben wird
das Hotel von Kempinski. Kempinski unterhält z.B. auch das Adlon Hotel
Berlin.
Seit Jahren kämpft FUNDUS für die Privatisierung des öffentlichen Raums
im traditionsreichen Seebad.
Jagdfeld, Eigentümer von FUNDUS, geriet in die Schlagzeilen wegen
krimineller Anlagebetrugsfälle. Jagdfelds Sprecher Beerman behauptete
mehrmals, die baufälligen Villen in Heiligendamm würden 2006 renoviert.
Passiert ist nichts.
„FUNDUS und die Landesregierung sollen erklären, was mit Millionen von
Fördermitteln für die Sanierung des Gesamtkomplexes passiert ist“,
kritisiert Mandy Hartmann von der Gipfelsoli Infogruppe.
Die ECH nutzt den Wirbel um den Bau eines Sicherheitszaunes anlässlich des
G8 2007. Der Zaun soll land- und seeseitig jeweils 13 km lang sein und
kostet insgesamt rund 20 Mio. Euro. Angesichts solcher Dimensionen hofft die
ECH, die Sperrung des Stichweges unbemerkt durchwinken zu lassen.
„FUNDUS soll wissen, dass die Privatisierungsbemühungen nicht unbemerkt
bleiben“, sagt Adam Jones von der Gipfelsoli Infogruppe.
Die ECH argumentiert für die Sperrung, da sich Hotel-Gäste gestört
fühlten.
Offensichtlich kalkuliert Jagdfeld, dass ein Teil des Zaunes nach dem G8
stehen bleibt.
„Hier bildet sich der G8-Konflikt im Kleinen ab“, sagen Gipfelgegner.
„Die Gesellschaft subventioniert die Ferien eines kleinen Teils der
Bevölkerung. Die reichen Touristen wollen von der Öffentlichkeit jedoch
möglichst wenig mitbekommen“, so Andrea Brigante von der Gipfelsoli
Infogruppe.
Ebenfalls Mittwoch findet in Schwerin die Sitzung zum Nachtragshaushalt für
den G8-Gipfel statt. Dort sollen weitere Zuschüsse des Landes für den
G8-Gipfel beschlossen werden.
„G8-Gipfel sind wie Luxus-Hotels ein Vergnügen für diejenigen, die
ohnehin zu viele Privilegien haben“.
Im Dezember werden die Kosten für den G8 in St. Petersburg veröffentlicht.
Bisher wurde die Zahl von 300 Mio. Euro verlautbart. Dafür verfügt der
Konstantin-Palast nun über 60 Elektro-Caddies.
[Andrea Brigante, Adam Jones, Mandy Hartmann]
Quellen:
Beermann zur Renovierung der „Perlenkette“:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,393844,00.html
Informationen zur Privatisierungspolitik von FUNDUS:
http://www.proheiligendamm.de
Offizielle Angaben der russischen Gipfelkosten:
http://en.g8russia.ru/news/20060713/1177650-print.html
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